
Häufig gestellte Fragen zum Windpark Dorf Zechlin.
FAQ zu Windenergie und unserem Windpark
Windenergieprojekte werfen schnell Fragen auf – insbesondere bei Anwohnerinnen und Anwohnern, etwa in der Nähe eines neuen Windparks. Das ist verständlich! Um für Klarheit und Transparenz zu sorgen, beantworten wir Ihnen hier die am häufigsten gestellten Fragen zu verschiedenen Aspekten der Windenergie und des Windprojekts Dorf Zechlin.
Fragen zur Windenergie allgemein
Sind Windparks sicher? Und wie nachhaltig sind Windenergieanlagen? Hier finden Sie häufig gestellte Fragen und die dazugehörigen Antworten zum Thema Windenergie.
Wie sicher sind Windenergieanlagen?
Windenergieanlagen gehören zu den sichersten Bauwerken, da sie in Deutschland nach strengen Standards geprüft und genehmigt werden. Grundlage dafür ist die Typenprüfung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt), die für die Baugenehmigung erforderlich ist. Während der Errichtung der Anlagen erfolgt eine kontinuierliche Bauüberwachung. Nach der Fertigstellung wird jede Windenergieanlage abgenommen, wobei insbesondere sicherheitsrelevante Komponenten überprüft werden. In der Betriebsphase erfolgt alle zwei bis vier Jahre eine wiederkehrende Prüfung durch anerkannte Sachverständige, die den Zustand der Anlage hinsichtlich Sicherheit und ordnungsgemäßer Wartung bewerten. Zusätzlich werden regelmäßig alle sicherheitskritischen Teile wie Steuerelemente, Rotorblätter, der Triebstrang und andere Verschleißteile kontrolliert.
Blinken die Windräder bei Nacht?
Die rot leuchtenden Signale sorgen dafür, dass Windenergieanlagen auch bei Dunkelheit von Flugobjekten gesehen werden. Heutzutage sind die Anlagen standardmäßig mit einer sogenannten bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung ausgestattet. Bei dieser Technik blinken die Signalleuchten nur noch, wenn sich ein näherndes (geringer als 600 Meter) befindet. Zudem ist die Blinkfolge der Blinkfeuer bei den einzelnen Windenergieanlagen untereinander zu synchronisieren. Flugobjekt in warnrelevanter Flughöhe
Wie gelangen die Anlagenteile zu den geplanten Standorten im Kiefernforst?
Der Transport von Bauteilen für die Windenergieanlagen zu Standorten im Kiefernforst erfolgt weitestgehend über bestehende Wege und Infrastruktur, um die Auswirkungen auf die Umwelt und den Forst möglichst gering zu halten. Neue Transportwege werden nur dann errichtet, wenn es unbedingt erforderlich ist. Dabei wird darauf geachtet, dass die Eingriffe in die Natur so minimal wie möglich ausfallen, um den natürlichen Lebensraum zu schonen.
Können die Windenergieanlagen recycelt werden?
Mehr als 90 Prozent der Bestandteile von Windenergieanlagen sind gut zu recyclen. Zu den Materialien, die recycelt werden können, gehören die metallischen Teile der Anlage, die gesamte elektrische Ausrüstung sowie der Turm und die Fundamente. Der Turm besteht meist aus Stahl, Kupfer, Aluminium und Beton. Stahl und Kupfer werden von Recyclingunternehmen normalerweise erneut als Rohmaterial verkauft und lassen sich in anderen Bauprojekten weiterverwenden. Beton und Fundamentteile hingegen werden zerkleinert und finden häufig Verwendung als Füllmaterial im Straßenbau. laut Umweltbundesamt
Die verbleibenden zehn Prozent finden sich in den Rotorblättern wieder und stellen hinsichtlich der Recyclingfähigkeit eine Herausforderung dar. Die Rotorblätter der Windenergieanlagen bestehen zu einem Großteil aus glas- und kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK). In dem aktuell laufenden und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Projekt „“ arbeitet der Anlagenhersteller Nordex unter anderem gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) an einem Verfahren, um die Rotorblätter RE SORT in Zukunft vollständig recyceln zu können. Die so zurückgewonnenen Rezyklat-Fasern könnten anschließend erneut in der Windenergie oder in der Sportartikel- beziehungsweise Automobilindustrie verwendet werden. Das Forschungsprojekt läuft noch bis April 2026. mittels Pyrolyse
Fragen zu Auswirkungen auf Natur und Umwelt
Inwiefern beeinflussen Windparks die Umgebung? Wir beantworten häufig gestellte Fragen zu Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Natur und Umwelt.
Gibt es Beeinträchtigungen durch Schattenwurf?
Im Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen wird der Schattenwurf auf benachbarte Wohnhäuser genau geprüft. Dabei werden sowohl die theoretischen maximalen Werte für den Schattenwurf als auch die tatsächlichen, durch lokale Wetterbedingungen beeinflussten Werte berücksichtigt. In der Theorie – bei konstantem Sonnenschein, einer bestimmten Windrichtung und einem rotierenden Rotor – darf der Schattenwurf maximal 30 Stunden pro Jahr und 30 Minuten pro Tag betragen. Diese Werte gelten als unbedenklich, solange sie nicht überschritten werden. In der Praxis kommt es jedoch aufgrund der wechselnden Wetterverhältnisse nur selten zu einer so hohen Beschattung, weshalb die tatsächlichen Belastungen oft deutlich geringer ausfallen.
Im Falle des Windparks in der Gemarkung Dorf Zechlin ist gemäß des uns vorliegenden Schattenwurfgutachtens davon auszugehen, dass von den geplanten sechs Anlagen aufgrund der großen Abstände zu den nächstgelegenen Wohngebäuden keine erheblichen Belästigungen oder Benachteiligungen durch Schattenwurf entstehen.
Entsteht durch die Anlagen ein „Diskoeffekt“?
Der sogenannte Diskoeffekt beschreibt das Phänomen, bei dem schnell rotierende Windradflügel zusammen mit stark reflektierenden Oberflächen ein Blinkmuster erzeugen, das dem eines Stroboskops in einer Diskothek ähnelt. In den frühen Jahren der Windenergieerzeugung war der Diskoeffekt ein häufig diskutiertes Thema, besonders aufgrund der kleinen, sich sehr schnell drehenden Windräder. Heute tritt dieser Effekt bei modernen Anlagen jedoch nicht mehr auf. Das liegt vor allem an der Verwendung von nicht-reflektierenden Farben für die Rotorblätter, der langsameren Drehgeschwindigkeit der Anlagen und den größeren Abständen zu Wohnhäusern, die die Auswirkungen auf die Anwohnerinnen und Anwohner reduzieren.
Führen die Windenergieanlagen zu einer Belastung mit Infraschall?
Beim Infraschall handelt es sich um den tiefsten Bereich im Frequenzspektrum des tieffrequenten Schalls. Genau genommen werden Schallwellen mit sehr niedrigen Frequenzen von . Beim Betrieb von Windenergieanlagen wird zwar Infraschall durch Vibrationen im Turm und in den Rotoren erzeugt, jedoch wurden gesundheitsrelevante Auswirkungen von Infraschall bislang nur bei Pegeln oberhalb der Hörschwelle nachgewiesen. maximal 16 Hz als Infraschall bezeichnet tragen Infraschalldruckpegel, die von Windenergieanlagen ausgehen, in einem Abstand von 1.000 Metern nicht mehr nennenswert zur Erhöhung des Infraschallpegels der Umgebung bei. Aktuellen Erkenntnissen zufolge
Da sich die im Windpark Dorf Zechlin geplanten Anlagen über 1.000 Meter von den nächstgelegenen Wohngebäuden entfernt befinden werden, ist von keiner durch die Windenergieanlagen hervorgerufenen Erhöhung des Infraschallpegels in der Umgebung dieser Gebäude auszugehen.
Können Windenergieanlagen trockenes Klima und Dürren verursachen?
Die Luft besteht aus mehreren, übereinandergestapelten Schichten. Während warme Luftmassen aufgrund der geringeren Dichte aufsteigen, sinken kalte Luftmassen aufgrund der höheren Dichte nach unten. Diese Luftschichten werden durch die Drehung der Rotoren von Windenergieanlagen verwirbelt. Dadurch ist es möglich, dass wärme Luftmassen in Bodennähe gebracht werden und die Bodentemperatur in unmittelbarer Umgebung der Anlage etwas ansteigt. Allerdings können auch feuchte Luftmassen durch die Verwirbelung in Bodennähe gebracht werden. Dieser Effekt beschränkt sich ebenfalls lediglich auf die unmittelbare Umgebung der Anlage. Windenergieanlagen haben jedoch keinen Einfluss auf das globale Klima und die Häufigkeit von Dürreperioden.
Wie steht es um den Vogelschlag durch Windenergieanlagen?
Dass Vögel durch Kollisionen mit Windenergieanlagen sterben, ist nicht von der Hand zu weisen. Der spricht von jährlich 100.000 getöteten Vögeln durch Windenergieanlagen. Diese Zahl ist in Anbetracht anderer Todesursachen von Vögeln in Deutschland jedoch verschwinden gering. So sterben jährlich zwischen 100 und 115 Millionen Vögel durch Kollisionen mit Glasscheiben und etwa 70 Millionen pro Jahr durch Kollisionen im Straßen- und Bahnverkehr. Weiterhin töten auch Hauskatzen zwischen 20 bis 100 Millionen Vögel pro Jahr. Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Wird der Rückgang der Insektenpopulation durch Windenergieanlagen hervorgerufen?
Insekten fliegen zwar während der warmen Monate und im Zeitraum der Migration zu neuen Brut- und Nahrungsplätzen auch in größeren Höhen, aber die meiste Zeit halten sie sich in bodennahen Bereichen auf – also unterhalb der Rotoren von Windenergieanlagen. Zudem ist der Rückgang der Insektenpopulationen eine weltweite Entwicklung, die auch in Regionen ohne oder mit nur wenigen Windenergieanlagen zu beobachten ist. Daher wird der oft überschätzt. Forscher identifizierten als Hauptursache für den Insektenrückgang vielmehr den Verlust von Lebensräumen durch intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden. Zusammenhang zwischen den Anlagen und dem Rückgang der Insekten
Kann es durch die Windenergieanlagen zu Eisabwurf kommen?
Moderne Windenergieanlagen sind mit speziellen Systemen ausgestattet, die das Risiko von Eisbildung an den Rotorblättern überwachen. Bei winterlichen Bedingungen, wie etwa Nebel und Temperaturen unter null Grad, kann sich Eis auf den Blättern ablagern. Dies wird von Detektoren erkannt, die Veränderungen im Schwingungsverhalten oder Unwuchten durch das anhaftende Eis feststellen. Sobald eine Eisschicht erkannt wird, schaltet die Windenergieanlage automatisch ab, um sowohl die Sicherheit der Anlage als auch der Umgebung zu gewährleisten. Dies verhindert, dass Eisbrocken von den Rotorblättern weggeschleudert werden.
Bei stillstehenden Anlagen ist unter bestimmten Bedingungen die Bildung von Raureif möglich, der dann herunterfallen kann. Diese Eisstücke landen jedoch meist nur in unmittelbarem Umfeld der Anlage, ähnlich wie bei Strommasten oder Straßenlaternen. Die Anlagen nehmen erst dann wieder den Betrieb auf, wenn das Detektionssystem keine kritischen Eismassen mehr am Rotorblatt erkennt.
Wie verhält es sich mit der Erosion an Rotorblättern?
Durch die kreisende Bewegung kann sich mit der Zeit Mikroplastik von den Rotorblättern der Windräder durch Abrieb lösen – allerdings in sehr geringen Mengen. des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme (IWES) würde sich ein maximaler Materialabtrag von 1.395 Tonnen pro Jahr Mikroplastik für alle rund 31.000 Windenergieanlagen in Deutschland ergeben, wenn man vereinfachend annehmen würde, dass die Rotorblätter nicht spitz, sondern linear zulaufen (maximal betroffene Oberfläche ist dadurch größer als in der Realität), und außerdem nach vier Jahren die komplette Beschichtung im betroffenen Bereich erodiert ist. Aufgrund dieser vereinfachten Annahmen fällt der tatsächliche Wert höchstwahrscheinlich deutlich niedriger aus. Gemäß einer Untersuchung
Im Vergleich dazu gibt das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) den jährlichen Abriebwert von Reifen mit 102.090 Tonnen pro Jahr und den von Schuhsohlen mit 9.047 Tonnen pro Jahr an.
Können Brände an den Windenergieanlagen durch Blitzeinschläge entstehen?
Schäden an Windenergieanlagen durch Blitzschlag sind äußerst selten, da diese Anlagen mit speziellen Blitz- und Überspannungsschutzsystemen ausgestattet sind. Aufgrund ihrer Höhe, ihrer technischen Komplexität und der häufig exponierten Lage sind die Anlagen besonders anfällig für Blitzeinschläge. Das Hauptziel ist daher, Blitzschäden zu vermeiden. Das Blitzschutzsystem einer Windenergieanlage besteht aus einem äußeren Blitzschutz sowie einem Überspannungsschutz. Der äußere Blitzschutz umfasst Fangvorrichtungen und Ableitungen, die den Blitzstrom auf sicheren Wegen in die Erde leiten. Dieses System funktioniert ähnlich wie der Blitzableiter an einem Wohnhaus.
Können Ewigkeitschemikalien und wassergefährdende Stoffe in die Umwelt austreten?
Nein, der Austritt von Ewigkeitschemikalien und wassergefährdenden Stoffen in die Umwelt wird mit Auffangwannen verhindert. Sofern diese die austretenden Flüssigkeiten nicht auffangen können, kann auch die Maschinenhausverkleidung die Flüssigkeiten in einer Wanne auffangen.
Wird in den geplanten Windenergieanlagen das klimaschädliche Gas SF6 verwendet?
Schwefelhexafluorid (SF6) ist eine chemische, anorganische Verbindung, die unter normalen Bedingungen als farb- und geruchloses Gas vorliegt. Es ist weder giftig noch brennbar und zeichnet sich durch eine sehr geringe Reaktivität aus. Wie alle fluorierten Gase ist auch SF6 jedoch klimaschädlich, wenn es in die Atmosphäre entweicht. In der Regel wird SF6 in geschlossenen Systemen verwendet, sodass es im Betrieb normalerweise nicht freigesetzt wird.
Bei den geplanten Anlagen im Windpark Dorf Zechlin wird SF6 in den Schaltanlagen eingesetzt, die jedoch isoliert sind. Es besteht die Möglichkeit, dass der Anlagenhersteller Nordex bei technischer Verfügbarkeit auch SF6-freie Schaltanlagen liefern kann.